Ursprung von Kampfkunst und Selbstverteidigung

China und die Chinesische Mauer sind Orte der Entstehung der Kampfkunst

Ursprung von Kampfkunst und Selbstverteidigung

EIN KLEINER ÜBERBLICK

 

Wir Menschen waren schon immer gezwungen uns für unsere Vorräte, Familien und unsere Behausung einzusetzen. Also machten uns stark für das, was uns wichtig war und unser Überleben sicherte. Wir behaupteten uns gegen Angreifer und wenn nichts mehr half, kämpften wir. Die Kämpfe wurden mit oder auch ohne Hilfsmittel ausgetragen.  Im Laufe der Zeit wurden diese Fähigkeiten immer weiter verfeinert. Ziel dieses Artikels ist es nicht eine detaillierte Abbildung der Geschichte widerzuspiegeln. Vielmehr solle ein Überblick über Kampfkunst und Selbstverteidigung.

INHALT:

Hilfsmittel und Waffen in der Geschichte der Kampfkunst

Die Kampfkunst

Religion und Philosophie

Zur Kunst

Escrima und Arnis

„Jünger der Roten Dschunke“


Chaipoera

Innere und Äußere Stile

Vergleichen und sich Messen (Kampfsport)

Regeln

Zurück zur Selbstverteidigung

Was zur Selbstvertieigung hinzu kam

HILFSMITTEL WURDEN IM LAUFE DER ZEIT IMMER WEITER ZU WAFFEN UMFUNKTIONIERT.

 

Auch wenn mit Sicherheit in erster Linie Werkzeuge nicht nur für die tägliche Arbeit verwendet wurden. Es lag nahe, diese Werkzeuge auch zum Schutz und Kampf einzusetzen. In den Meisten Fällen gab es sicherlich bereits Werkzeug, welches zu Jagd genutzt wurde. Dieses ließ sich im Falle von Angriffen auch als Waffe einsetzen.

Im Laufe der Zeit sind immer mehr unterschiedliche Stile und Ausrichtungen entstanden. Es haben sich hieraus drei große Teilbereiche entwickelt Kampfsport,Kampfkunst und Selbstverteidigung

Letzten Endes haben all diese Bereiche einen einzigen Ursprungsgedanken, nämlich den Schutz und die Verteidigung von Leib und Leben. Auf diesen Gedanken berufen sich alle diese Ausrichtungen. Heute gibt es immer mehr die Tendenz, dass Kampfkunst, Kampfsport und Selbstverteidigung immer mehr verschmelzen.

Die meisten lenken zunehmend ihren Focus immer mehr auf den Ursprung zurück. Sie wollen zurück zum Gedanken der Verteidigung.

Auch wenn dieser Gedanke fast überall vordringlich ist unterscheiden sich diese verschiedenen Bereiche in Unterrichtsmethodik und Didaktik.

Erste Aufzeichnungen und Bilder, die Menschen beim Üben von Kampftechniken zeigen wurden in Ägypten gefunden. Diese Belege sind mehr als 6000 Jahre alt. Deshalb geht man davon aus, dass er Ursprung der Kampfkunst oder besser das gezielte Üben von Techniken für Kampf oder Abwehr, in Ägypten liegen.

Aber auch in Griechenland wurden Artefakte gefunden die Menschen beim (Ring)Kampf zeigen. Hier finden sich auch die Ursprünge der Pankration. Ausgetragen wurden die Kämpfe über alle Distanzen und mit höchster Brutalität.

Ich glaube, Menschen waren schon immer genötigt sich zu verteidigen und zu kämpfen. Und dies auch schon bevor es die ersten Aufzeichnungen belegen. Wie bewusst oder unbewusst Sie sich darauf vorbereiteten ist hier sicher zu hinterfragen.

DIE KAMPFKUNST

Die Kampfkünste entstanden meist aus der Not heraus. Also aus der Not sich zu verteidigen. Es ging in erster Linie um den Kampf. Aus diesem Grund gab es in den Kampfkünsten auch keine Regeln darüber welches Mittel man einsetzen darf und welches nicht. Nichts destotrotz spielten gewisse Verhaltensregeln und die richtige Einstellung, vor allem beim üben, eine wichtige Rolle. Auch wenn die Absicht hinter dem bewussten Üben von Kampftechniken der Kampf um Leben und Tod war so galt das Training der Verbesserung der Fähigkeiten.

In dieser Zeit gab es so etwas wie Schutzausrüstung noch nicht. So dass auch im Training

Verletzungen und Blessuren nicht zu vermeiden waren. Dies ist ein Grund weshalb sich praktizierende einer Kampfkunst oft auch auf das Heilen verstanden. Oft gehört dies mit zum Studium der Kampfkünste.

RELIGION UND PHILOSOPHIE

In vielen Bereichen der Kampfkunst zeigt sich, dass unter ihren Anwendern und Lehrern oft Gelehrte und Religiöse Menschen zu finden waren und noch sind.  Kampfkunst, Religion und Philosophie sind in den meisten Kulturen eng miteinander verbunden. Die Menschen hinterfragten das warum. Sie versuchten die Dinge mit ihrem Glauben in Einklang zu bringen und durch Philosophie zu erklären.

Einige der bekanntesten religiösen bzw. philosophischen Vertreter sind sicher Bodhidharma und Laotse. Ihre Lehren nahmen direkt oder indirekt Einfluss auf die Kampfkünste.

Auch SunTzu welcher als Feldherr und Stratege bekannt ist, ist ein Vertreter der vergangenen Zeiten. Sein Werk (Kunst des Krieges) zeigt das die Menschen versucht haben fern von Techniken oder Stilen die Strategien und Hintergründe erklärbar zu machen. Dadurch sollten diese für eine größere Zahl von Menschen nutzbar gemacht werden. Ein Ziel war sicher auch das Wissen für die nächsten Generation zu archivieren.

Kampfkunst in China

VON KAMPFKUNST ZUR KUNST

Egal in welch Zeit man zurück Blick, man findet immer wieder Zeiten von Unterdrückung und Herrschaft.  Ob einzelne Heere (Heerführer), Stadthalter oder ganze Regierungen sie alle strebten nach Macht. Ein wirkungsvolles Instrument, um an die Macht zu kommen oder dies zu erhalten war Gewalt.

Um der Bevölkerung, zumeist das einfache Volk, den Widerstand gegen diese Unterdrückung zu erschweren wurden Verbote erlassen. Es war zumeist unter (Todes)Strafe gestellt, wenn die Menschen sich in der Abwehr und dem Kampf übten.

Aus diesem Grund verschlug es die Menschen oft in den „Untergrund“, sie verschleierten ihre Übungen durch tänzerische oder künstlerische Tänze und Abläufe. Oder sie nutzen Werkzeuge für ihr tägliches Training und zum Kampf.

Dieses lässt sich in vielen Ländern und Epochen, der Geschichte, rund rum den Erdball, belegen.

ESCRIMA und ARNIS ALS KAMPFKUNST

Nach der Besatzung der Philippinen durch die Spanier wurde ein Verbot erlassen Waffen zu tragen. Aus diesem Grund wurde dieses Escrima nur noch im Geheimen unterrichtet. Später wurde es dann in einer Art Tanz auch wieder öffentlich gezeigt. Auf diese Art konnte diese Kampfkunst weiter öffentlich praktiziert werden, ohne von den Spaniern entdeckt zu werden.

„JÜNGER DER ROTEN DSCHUNKE“

Auch in China wurde Kampfkunst im besonderen auch WingTsun KungFu in Geheimgesellschaften oder in Familien ähnlichen Strukturen weitergegeben. Aus dem Untergrund kämpften sie dann gegen die Unterdrücker. So sollen sich zu Zeiten der Manschu-Regierung, Menschen die sich auf das Kämpfen verstanden auf Theaterboten „Jünger der Roten Dschunke“ versteckt haben. Dort konnten Sie im Verborgenen, hinter Verkleidungen und dicker Schminke ihre Kampfkunst praktizieren.

So soll sich beispielsweise nach dem Überfall auf das Shaolin Kloster der buddhistische Meister Chi Shin als Koch auf diese Art vor seinen Verfolgern versteckt haben. Dort gab er sein Shaolin-KungFu an andere weiter.

Auf dieser Roten Dschunke sollen auch Leung Yee Tai und Wong Wah Bo aufeinandergetroffen sein. Wong Wah Bo war Meister im WingTsun. Leung Yee Tai, der mit einem langen Stab die Dschunke steuerte, war Meister im Umgang mit dem Langstock. Auf diese Weisen konnten beide voneinander lernen und der Langstock nahm Einzug in das WingTsun-System.

CHAIPOERA

Diese Kampfkunst, die einst auch als Kampf konzipiert wurde. Später galt sie dann als Tanz der Sklaven, die durch den Tanz den eigentlichen Zweck verbergen konnten. So konnten Sie in aller Öffentlichkeit ihre Kampfkunst praktizieren.

Andere Stile wiederum entschleunigten Training und Ihre Bewegungsabläufe. Auf diese Weise wirkten diese für den Zuschauer weniger bedrohlich. Dies gab dem Praktizierenden die Möglichkeit sich weiter in seinen Bewegungen zu üben. Gerade viele Innere Stile nutzen dieses langsame Training noch heute, um bewusst zu üben und innere Kräfte auszubilden.

INNERE UND ÄUSSERE STIL DER KAMPFKUNST

In der Kampfkunst wird gern zwischen inneren und äußeren Stilen unterschieden. Es gab Epochen in der chinesischen Geschichte, in denen die Bezeichnung innerer Stil für wertvollere oder geheime Stile verwendet wurde. Als äußere Stile galten, in dieser Zeit, die weniger wertvollen und öffentlichen Stile.

Es gibt noch weiter Erklärungen und Unterscheidungen, die den beiden Begrifflichkeiten zu Grunde liegen. Eine recht weit verbreitete Unterscheidung ist die Art des Trainings und die Form der Kraft, welche so gegliederte Stile nutzen.

Als äußere Kräfte werden die Muskelkräfte bezeichnet. Diese „primitive“ Muskelkraft wird auch als Li-Kraft bezeichnet. Äußere Kräfte werde durch hartes Training oft in Verbindung mit Krafttraining ausgebildet. Karate oder Shaolin Kung-Fu sind zum Beispiel zwei Vertreter Äußerer Stile der Kampfkunst.

Den inneren Kräften (Stilen) wurden in der Vergangenheit oft als mysteriös und unerklärlich angesehen. Sie wird auch als Jin-Kraft bezeichnet. Diese Stile werden ebenso oft mit Weichheit und Nachgiebigkeit in Verbindung gebracht. Innere Kräfte werden in vielen Fällen aus den tieferliegenden Strukturen des Körpers gebildet. Knochen, Sehnen oder Faszien sind es die diese Kräfte erzeugen. Ein erhöhtes Körpergefühl, Achtsamkeit und bewusstes Training helfen diese Strukturen anzusteuern und diese Kräfte zu entwickeln.

Als innere Stile gelten in der Kampfkunst zum Beispiel, Tai-Chi, Aikido, Baguazhang oder Zhong Xin Dao. 

VERGLEICHEN UND SICH MESSEN (KAMPFSPORT)

Nicht nur in Zeiten von Kriegen wurde gekämpft und nicht immer ging es darum Leib und Leben zu verteidigen. Auch in Zeiten des Friedens war es in vielen Gesellschaftsschichten wichtig sich zu vergleichen. Dies zeigt sich nicht nur im Bereich des Kämpfens, sondern auch in anderen Bereichen.

Die Kriegs- oder Kampfkunst ist, geschichtlich gesehen, eher durch den männlichen Bevölkerungsanteil ausgeübt worden. Aber auch das sportliche sich Messen hat bei Männern oft einen größeren Stellenwert. Gründe könnten hier geschichtliche, kulturelle oder religiöse Hintergründe haben.

Wenn man etwas vergleicht hilft dies dabei seine Erfolge oder Misserfolge besser einordnen zu können. Dies wiederum hilft dabei sich gezielt zu verbessern. Erfolge messbar machen, wird in vielen Bereichen, in denen ein Wachstum erwünscht ist, praktiziert.

Auch die Kampfkunst kennt dies bereits aus langer Tradition um sich mit seinen Trainingspartnern oder Schülern konkurrierender Schulen zu vergleichen.

Im Laufe der Zeit wurden diese Vergleiche, auch bei den Menschen, immer beliebter. Über die Jahrhunderte entstanden hieraus zunehmend die Kampfsportarten. Vergleichsmöglichkeiten findet man in den Kampfsportarten aber auch in der Kampfkunst, in unterschiedlichen Formen. Je nach Stil gibt es hier unterschiedliche Gewichtungen.

In einigen Kampfsportarten wird der Fortschritt und Erfolg des Sportlers an der der Qualität und der Ausführung von Formen (Kata) gemessen. Auch die Fertigkeit in einem Bruchtest seinen Willen und seine Techniken zu demonstrieren ist in einigen Kampfsportarten und Kampfkünsten ein fester Bestandteil.

Was jedoch die meisten Kampfsportarten auszeichnet ist der sportliche Vergleich in Wettkämpfen und dem Sparring. Hier treten oft zwei ähnlich erfahrene Sportler in einem Zweikampf nach gewissen Regeln den Vergleich an.

REGELN:

Bei Kampfsportarten existieren Regeln und Vorschriften, die vor allem bei Wettkämpfen eine wichtige Rolle spielen. Natürlich gibt es auch in der Kampfkunst Verhaltensregeln im Umgang miteinander, die eine wichtige Rolle spielen. Im Kampfsport erfüllen diese allerdings zwei andere wichtige Punkte.

 

1. Regeln für einen besseren Vergleich

 

Um im Wettkampf die beiden Kontrahenten besser Vergleichen zu können gibt es Gewichtklassen. Außerdem treten oft Sportler mit einer Ähnlichen Kampferfahrung gegeneinander an.

 

2. Regeln um die Gefahr von Verletzungen zu minimieren

 

Da es sich bei einem Wettkampf um einen (freundschaftlichen) sportlichen Vergleich und es sich nicht um einen Kampf um Leben und Tot handelt, sind Regeln wichtig. Sie sollen verhindern, dass sich einer der beiden Sportler unverhältnismäßig verletzt. Regeln sorgen für einen möglichst fairen und verletzungsfreien Kampf.

ZURÜCK ZUR SELBSTVERTEIDIGUNG

Heute besinnen sich immer mehr Kampfkunst- und Kampfportarten auf ihren eigentlichen Ursprung. Nämlich darauf Menschen zu befähigen sich im Notfall zu schützen. Ob sie den gesamten Ablauf ihres Trainings auf dieses Zeil ausrichten oder gezielte Techniken und Verhaltensweisen in separaten Kursen unterrichten ist ganz unterschiedlich.

Regeln sind etwas dem im Notfall keine Beachtung geschenkt werden kann.  So werden in der Verteidigung auch Sensible Punkte des Körpers als Ziel in Betracht gezogen. In der Verteidigung werden auch Mittel wie Kratzen oder Beißen zum lösen gefährlicher Situationen genutzt. Die wäre in einer Kampfsportart mit Regeln oder in traditionellen Kampfkünsten undenkbar.

Ein wichtiger Punkt, den der Gedanke der Verteidigung mit sich bringt ist Flucht. Flucht wird wieder als eine Möglichkeit, die nicht zu unterschätzen ist, genutzt. Denn Kampf oder Flucht sind im Notfall zwei von natürlichen Instinkten geleitete Handlungsmöglichkeiten.

WAS ZUR SELBSTVERTEIDIGUNG HINZU KAM

Kampfkunst und Kampfsport fehlen um für die Selbstverteidigung auf der Straße einige Elemente. Diese wurden in den vergangenen Jahren integriert und verbessert. So finden beispielsweise Deeskalation Training und Rollenspiele eine immer verbreitetere Anwendung. Denn umso früher ich dem möglichen Angreifer zu verstehen gebe, dass ich kein Opfer bin umso besser sind die Chancen dass dieser sein Vorhaben abbricht.

Der Umgang mit zeitgemäßen Waffen spielt in einigen Anwendungsbereichen auch eine wichtige Rolle. Genauso wie der Umgang mit Hilfsmitteln, wie Pfefferspray oder ähnlichem, für die Verteidigung.