Konfliktlösung bei Kindern

Konfliktlösung bei Kindern

In die vielen Angeboten für Kinder, in denen die Kinder Selbstverteidigung lernen gehört das Üben von Konfliktlösung zum festen Bestandteil. Die Kinder lernen wie sie ihre Stimme richtig einsetzen, um einen Streit gewaltfrei zu beenden. Denn….

EINE GEWALTFREIE LÖSUNG IST IMMER DIE BESSERE LÖSUNG!

In unserem WingTsun KungFu für Kinder üben wir in verschiedenen Rollenspielen auch den richtigen Blick und einen entsprechenden Gesichtsausdruck. Auch die Kinder die wir im Rahmen von Schulprojekten, zum Thema Gewaltprävention schulen, bekommen diese Bausteine vermittelt. Anhand verschiedener Beispiele zeigen wir den Kindern wie gut und wie weniger gute Konfliktlösung aussieht.

Und oft höre ich eine Frage. „Was ist, wenn der andere nicht darauf hört/reagiert?“

 „WAS IST, WENN DER ANDERE NICHT DARAUF HÖRT?“

Wenn das gegenüber nicht auf die Konfliktlösung mit Mimik, Gestik und Stimme reagiert gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit die das Kind in dem Fall hat. Es versucht aus der Situation heraus zu kommen. Wenn das Kind den Raum zwischen sich und dem anderen vergrößert kann es die Situation unter Umständen schon lösen. Voraussetzung dafür ist, dass sich der Abstand zu einem aggressiven Kind vergrößern lässt.

Die zweite Möglichkeit was passieren kann, wenn der andere nicht auf meinen Versuch einer Konfliktlösung reagiert ist die ungünstigere Variante. Wenn es nicht gelingt die Situation zu verlassen wächst die Gefahr, dass die Situation weiter eskaliert. Dann bleibt dem Kind nur noch die Möglichkeit dem körperlichen Angriff ebenfalls körperlich zu begegnen. Aber so sollte ein Streit unter Kindern nicht enden. Gewalt sollte immer das letzte Mittel sein.

Aber woher kommt diese Frage bei den Kindern? Einige von ihnen haben schon die eine oder andere Situation erlebt, in der das andere Kind nicht aufgehört hat, zu ärgern. Auch nicht als es aufgefordert wurde aufzuhören. Die Konfliktlösung hat in diesen Fällen nicht funktioniert.

Dies kann an zwei Dingen liegen.

  1. Das Kind, das versucht hat, den Konflikt zu lösen war nicht deutlich genug und hat seine Grenze nicht klar genug gemacht.
  2. Das Kind, welches den Streit angefangen hat, die klare Grenze, die ihm gesetzt hat, einfach ignoriert.

FEHLENDE FÄHIGKEIT ZUR KONFLIKTLÖSUNG

Da nicht alle Kinder von klein auf gleich mit der Fähigkeit, Konflikte zu lösen, ausgestattet sind, müssen sie dieses erst lernen.

Dies kann auf verschiedenste Art und Weise geschehen. Generell lernen Kinder viele Dinge durch Nachahmen. Sie schauen sich also einen großen Teil ihres eigenen Verhaltes ab. Die ersten Adressen, von denen sich Kinder gewisse Verhaltensweisen abschauen sind ihre Eltern, größere Geschwister oder andere Bezugspersonen.

Leider ist es in manchen Fällen so, dass in der heutigen Zeit im Umfeld der Kinder wenig wirkliche Kommunikation stattfindet. Ihnen fehlen also die Beispiele von Erwachsenen, an denen Sie sich orientieren können.

Manche Kinder habe aber auch, wenn Sie es von Erwachsenen sehen, wie gute Konfliktlösung aussehen kann, Schwierigkeiten es selbst umzusetzen.

Deshalb und um die vorhandenen Fähigkeiten auszubauen, gibt es die Möglichkeit mit externen Angeboten zu unterstützen. Diese Angebote können vielseitig sein. Es gibt Angebote für Schulen, bei denen der richtige Umgang mit Konflikten im Rahmen von Projekttagen vermittelt wird. Andere Angebote, die eine noch nachhaltiger Arbeit mit den Kindern möglich macht, sind solche die Kinder als Hobby am Nachmittag nach der Schule oder Kindergarten besuchen können. So wie die Kinder die sich jede Woche am WingTsun-KungFu für Kinder teilnehmen.

Das Gute ist, man kann die richtige Konfliktlösung lernen!

FEHLENDE AKZEPTANZ UNTER KINDERN

Ein viel größeres Problem ist, wenn Kinder die Grenzen anderer nicht akzeptieren. Dabei liegt es oft nicht daran, dass sie es nicht wollen. Es liegt daran, dass sie es nicht können. Und das ist viel problematischer. Die Frage ist nur weshalb, „Weshalb können die Kinder dies nicht?“.

Ein gutes Erklärungsmodel für diese Frage liefert Dr.med. Michael Winterhoff. Er vertritt die These, dass immer mehr Erwachsene in einer Art Symbiose mit den Kindern in ihrem Umfeld sind. Sie fühlen sich mit ihnen verbunden. Sie sind dadurch aber kein abgegrenztes Gegenüber mehr. Das Problem daran ist die Kinder haben keine Erwachsenen mehr an denen sie sich orientieren können. Die Kinder bekommen auch keine Grenzen mehr aufgezeigt. Kinder lernen oft, wenn ich nur lang genug nachfrage oder stur genug bin bekomme ich schon was ich möchte.

Dadurch lernen Kinder auch nicht wie man Konflikte löst. Denn sie sehen es von den Erwachsenen in ihrem näheren Umfeld nicht. Denn eine wirkliche Konfliktlösung findet nicht statt. Entweder die Erwachsenen geben irgendwann entnervt nach. Das Kind wird in seinem Verhalten bestärkt und lernt dadurch, dass alles was es tut, richtig ist.

Oder die Erwachsenen sind von ihrem Alltag gereizt und frustriert. Sobald das Kind dann nicht entsprechend reagiert, explodieren sie förmlich. Das Kind schaut sich dieses Verhalten ebenfalls ab und übernimmt es für sich. Welche Form der Konfliktlösung es dann bei eigenen Streitigkeiten an den Tag legt kann man sich denken.

Das schwierige an diesem Problem, die betroffenen Eltern und Kinder wissen teils gar nicht, dass sie Schwierigkeiten haben und falls doch wissen sie nicht, woraus diese resultieren.

In diesen Fällen ist oft ein längerfristiges Arbeiten mit entsprechenden Personen durch fachliche Anleitungen nötig. Die Mitarbeit der Betroffenen vorausgesetzt!

Weitere Informationen:

www.sich-selbst-verteidigen.de